Eine besondere Tradition

Im Sommer wird auf den Alpen noch weitherum vor dem Einnachten durch den hölzernen Milchtrichter (die Volle) der uralte Betruf gesungen. Jene archaische Tonfolge weckt Erinnerungen an die Urgründe unseres Menschseins. Es ist eine Bannformel, mit der die Alpen und alles was darauf ist unter den Machtschutz Gottes gestellt werden. Wer es erlebt hat, wird beeindruckt sein von der Einfachheit und Ursprünglichkeit dieses Ereignisses, das in unserer Zeit zu einer Seltenheit geworden ist. Die liebevoll gepflegte Tradition gehört auch heute noch zu den meisten Urner Alpen.

Gänsehautmoment garantiert

Von Generation zu Generation

Der Betruf wurde meist mündlich über viele Generationen überliefert, was erklärt, warum er auf jeder Alp anders ist. Gesungen wird er in der Regel vom Chef der jeweiligen Alp. Jeden Abend nach getaner Arbeit bittet der Betrufer jeweils Gott, die Gottesmutter Maria, Jesus, den Heiligen Geist und ausgewählte Heilige um Schutz für alle Lebewesen auf der Alp. Der Älpler muss von einer Anhöhe aus möglichst laut rufen: So weit wie seine Stimme reicht, soll auch der Schutzbann gehen. Der Betruf auf der Alp erklingt bis zum letzten Alptag und bei jedem Wetter.
Ein Mann steht neben einem hölzernen Kreuz und bläst in eine Alphorn-Komponente, während er auf eine weite Berglandschaft blickt. Der Himmel ist leicht bewölkt, und die Gipfel zeichnen sich am Horizont ab.

5 Fakten zum Betruf

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