Ein traditionelles Handwerk
Hoch über dem glitzernden Urnersee thront er, der Rophaien. Ein Berg mit steilen Hängen – zu steil für Vieh, aber mit wertvollem Wildheu. Diese Hänge («Planggen») werden durch das traditionelle Handwerk des Wildheuens bearbeitet. Während im Kanton Uri dieses Handwerk noch vielerorts gepflegt wird, ist der Rophaien einer der bekanntesten Orte – dies auch dank dem Themenweg «Wildheuerpfad».
Pflichten und Regeln des Wildheuens
Gefährliche, aber lohnenswerte Tradition
Das traditionelle Handwerk ist anstrengend und mit vielen Gefahren verbunden, müssen die Wildheuer doch in sehr steiles Gelände steigen. Kondition, gutes Schuhwerk und absolute Trittfestigkeit sind unabkömmlich bei dieser Tätigkeit. Zudem sind die Bergbauern an den Hängen oft der sengenden Sonne ausgesetzt. Auch Steinschläge oder ein plötzlicher Wetterumschlag bergen weitere Gefahren. Die Arbeit am Hang ist also mühevoll, und doch sehr lohnenswert. Ohne Bewirtschaftung würden die Hänge vergrasen. Das Wildheuen unterstützt so die Artenvielfalt von Pflanzen und Insekten in diesen Hängen.
Erneutes Aufkommen des Wildheuens
Während das Wildheu trotz der äusserst beschwerlichen Ernte früher für die Fütterung bei Schneewetter in den Alpen und zum Teil auch für die Winterfütterung sehr wichtig war, verlor es mit der Zeit seine Bedeutung. Erst nachdem der Kanton Uri in den vergangenen Jahren ein Wildheuförderprogramm initiiert hat, ist das Interesse an der Bewirtschaftung der Planggen wieder gestiegen. Daraus resultierende gesetzliche Richtlinien zwingen die Korporation Uri nun dazu, das Korporationsgesetz mit der Möglichkeit, Planggen unter gewissen Voraussetzungen zu verpachten, zu erweitern.
Der Wildheuer – Senkrecht über dem Urnersee
Eine Dokumentation über das Älplerleben, das Wildheuen und all die damit verbundenen Herausforderungen.